Du bist (schon lange) auf der Suche nach dem wirklich passenden Beruf für dich, aber es will einfach nicht gelingen? Irgendwie könnte jeder Job passen, aber am Ende passt irgendwie keiner? Oder aber du bist dir sicher, dass der jetzige Job gar nicht mehr geht, findest aber den Absprung, den Mut zur Veränderung nicht? Dann lass uns mal schauen, was dahinterstecken könnte und wie du deinen Traumjob doch noch finden könntest.
Ein Gastbeitrag von Claudia Süsens.
Fehlende Idee oder Blockade?
Wie bei den meisten Herausforderungen im Leben, gibt es natürlich auch hier verschiedene Ideen und Herangehensweisen. Ich gehe in diesem Artikel auf die Hindernisse und Lösungswege ein, die mir in meiner Coachingpraxis immer wieder begegnen und die sich für mich bewährt haben.
- Frage dich als Erstes einmal, was du wirklich möchtest. Was ist dein konkretes Anliegen? Dein Wunsch?
- Schreibe dir diesen Wunsch auf einen Zettel. Es ist tatsächlich entscheidend, es handschriftlich zu machen. Dadurch erreichst du andere Hirnareale und sprichst zusätzlich dein Unterbewusstsein an.
- 1. Beispiel für ein Anliegen: Ich möchte herausfinden, welcher Beruf wirklich zu mir passt.
- 2. Beispiel für ein Anliegen: Ich möchte mich endlich trauen meinen jetzigen Job zu beenden und das machen, wofür mein Herz schlägt.
- Wie ist dein Satz/Anliegen/Wunsch? Schreibe ihn auf und gehe damit deinen ersten Schritt auf deinem Lösungsweg.
- Jetzt notiere dir mindestens drei Aspekte zu deinem Thema/Wunsch/Anliegen:
- Mögliche Aspekte für das 1. Beispiel:
- Mir gefallen so viele Dinge, ich möchte sie gerne sortieren und wissen, was ich so gerne mag, dass ich meinen Arbeitstag damit verbringen möchte.
- Ich möchte herausfinden, ob ich überhaupt der Typ „Angestellte/r“ bin.
- Ich will endlich herausfinden wofür mein Herz wirklich schlägt, bzw. wofür es so intensiv schlägt, dass ich auch ganze Arbeitstage damit verbringen möchte.
- Was sind deine Aspekte?
- Mögliche Aspekte für das 2. Beispiel:
- Ich merke immer wieder, dass ich mich nicht nach etwas Neuem umschaue, weil ich jetzt weiß was ich habe und Angst vor dem habe, was kommen könnte.
- Sobald ich darüber nachdenke zu kündigen, höre ich innerlich meinen Vater sagen: „Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach!“
- Ich denke: „Schlimmer geht immer“!
- Was sind deine Aspekte?
Nimm dir Zeit für die Bearbeitung deiner Aspekte. Was treibt dich um, zu deinem Thema? Was noch? Was noch? Schreibe alles auf, was dir dazu einfällt. Notiere alle deine Aspekte und Gedanken zu dem Thema. Konkret und ausführlich. Es macht einen großen Unterschied, ob wir über etwas ausschließlich nachdenken oder ob wir es aufschreiben. Es entsteht neue Klarheit und manchmal auch eine neue Ordnung und Übersicht. Manchmal ist es zudem hilfreich nach einem Tag noch einmal auf deine Aufschreibungen zu schauen und sie dann ggf. zu ergänzen.
Deine nächsten Schritte
Jetzt bist du dem Hintergrund deiner inneren Hürde schon etwas nähergekommen. Als nächstes geht es darum, diesen Hintergrund weiter zu konkretisieren und ihn aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Bei der Hürde „fehlende Idee“ geht es um das Ergründen von Leidenschaften und Lieblingstätigkeiten deiner Kindheit und Jugend sowie darum, was du heute von Herzen gern tust. Darüber hinaus ist das Schaffen einer Übersicht bezüglich der „Hard-Facts“ überaus hilfreich und verschafft dir weitere Klarheit.
Ergründe (und schreibe dir auf), was dir bezüglich dieser Punkte wichtig ist:
- Anspruch deiner Tätigkeit
- Abwechslungsreichtum deiner Tätigkeit
- strategische/operative Ausrichtung
- Teamarbeit/Einzelverantwortung
- Führungsverantwortung
- Kundenkontakt
- Reisetätigkeit
- Arbeitszeiten
- Arbeitszeitmodelle
- Homeoffice/Präsenz in der Firma
- Branche
- Entfernung zum Arbeitsort
- Bürojob/körperliche Aktivität
- Zusammenarbeit/Auskommen mit deiner Führungskraft
- Bürogröße
- „materielle“ Rahmenbedingungen (Entgelt, Urlaub, sonstiges)
Bei der Hürde „innere Blockade“ ist es hilfreich diesbezüglich noch „tiefer zu tauchen“. Frage dich (und notiere es dir) in Ruhe und mit ausreichend Zeit, was du bereits getan hast, um dieses Thema zu lösen oder zu verbessern. Anschließend ergründest du, seit wann es dieses Thema schon in deinem Leben gibt und was daran, dass es noch nicht gelöst ist, eventuell hilfreich für dich sein könnte. Eine weitere hilfreiche Fragestellung oder auch „Gefühlsvorstellung“ ist die sog. Wunderfrage: „Wenn dein Thema durch eine übermächtige Kraft gelöst werden würde, wie würdest du dich dann fühlen? Was wäre anders?
Formuliere dein konkretes Ziel
Jetzt hast du noch mehr Hintergründe und Aspekte zu deinem Berufswunsch und/oder deiner Blockade ausgearbeitet. Du hast neue Erkenntnisse erhalten. Genial! Meinen herzlichen Glückwunsch zu diesem Schritt!
Leite dir jetzt dein konkretes Ziel daraus ab. Nimm dir nochmals deine Aufschreibungen zur Hand und lese, was du dir notiert hast. Was ergibt sich daraus? Welches konkrete Ziel steckst du dir jetzt? Welchen ganz konkreten Schritt wirst du tun?
Losgehen und Dranbleiben
Ich weiß, es klingt wie ein Kalenderspruch und doch möchte ich dich genau dazu ermutigen. Gehe los und bleibe dran. Ich finde das Leben zu schade, es mit einem schlechten oder mittelmäßigen Job zu „verkleckern“. Wir sind so viele Stunden unseres Lebens mit unserem Beruf beschäftigt – lasst uns etwas tun, was wir lieben!
Und aus eigener Erfahrung sage ich: Es geht und es lohnt sich!
Weil das so ist, kannst du auf der jobmesse kiel (9.+10. November 2024) an Workshops zu diesen beiden Themen bei mir teilnehmen. Außerdem kannst du diesen Artikel in der Langversion (mit ausführlicheren Anleitungen) in meinem Blog ansehen.
Ich wünsche dir viel Freude und Zuversicht auf deinem Weg!
Deine Claudia